20.09.2024

Deutscher Dieselmotor stays forever! - Leserbrief

Ein Leserbrief beschwört die Überlegenheit des deutschen Dieselmotors, und der Klimaterror ist nur eine Erfindung!
[veröffentlicht am 20.09.2024, Änderungen und Streichungen der Red. markiert]

Hr. F., Sie müssen jetzt ganz stark sein und der Realität ins Auge schauen.

Nichts von dem, was Sie im Leserbrief vom 18.09. behaupten, entspricht der Wahrheit.

Ihr toller Diesel mit fast 7 Liter auf 100 km hat in den von Ihnen genannten 20.000 km Laufleistung über 3.600 kg CO2 in die Luft geblasen. Bei einem Preis von 1,60 pro Liter Diesel (optimistisch geschätzt) waren das 2.200 Euro nur an Sprit, hinzu noch Steuer, Versicherung, Betriebskosten. Mit einer eigenen Solaranlage auf dem Dach kann man dieselbe Strecke mit einem E-Auto für unter 500 Euro fahren. Selbst wenn man Strom aus der Steckdose für 28 ct pro kWh bezieht, kosten elektrische 20.000 km nur knapp 1.000 Euro (18 kWh auf 100 km angenommen). Und Sie sind auch noch stolz darauf, dass der neue Wagen einen halben Liter mehr verbraucht als der Alte? Nebenbei: E-Autos fahren mehrere Jahre lang steuerfrei (sogar Hybridfahrzeuge!). Unser Hybrid fährt noch zwei Jahre steuerfrei und kostet danach 10 Euro pro Jahr.

Nur in Deutschland hängt man aufgrund der Propaganda der fossilen Lobbys noch dem Märchen vom Verbrenner nach.

Die Zukunft ist elektrisch. Auch wenn Sie als ehemaliger Vorstand eines Autozulieferers natürlich einen Bias haben - die Zeit der Verbrenner ist politisch, technisch, ökonomisch und ökologisch vorbei. Nahezu alle Hersteller haben Termine angekündigt, wann der Bau von Verbrennern eingestellt wird. Die anderen werden aussterben oder Mondpreise für Liebhaber aufrufen. Tut Ihnen als Ingenieur die Tatsache nicht weh, dass ein Dieselmotor [hat] einen Wirkungsgrad von unter 30 % hat? Also verpuffen 70 % der Energie aus jedem Liter Diesel als Wärme. Ein Elektromotor hat einen Wirkungsgrad von über 80 % und bei jeder Drehzahl das volle Drehmoment. Jeder E-Smart lässt Ihren BMW an der Ampel stehen.

Hören Sie auf zu erzählen, dass E-Autos ein hohes Risiko haben, in Brand zu geraten. Nach Statistiken der Versicherungsbranche ist das Risiko bei einem E-Auto 20-mal geringer als bei einem Verbrenner-Auto.

Hören Sie auf zu erzählen, dass die Energiepreise immer weiter steigen und Deutschland deindustrialisiert wird. Das sind Behauptungen der Krawallpresse aus dem Springerverlag und von russischen Desinformationskampagnen. Auf sowas fallen nur Querdenker herein, die weder quer noch sonstwie denken, sondern vordenken lassen und unreflektiert weiterverbreiten, was ihnen vorgekaut wird. Die Wahrheit ist: je mehr EE-Strom wir produzieren können, desto billiger wird es. Der Börsenpreis in Leipzig ist schon teilweise unter 7 ct pro kWh gefallen. Die Probleme von VW sind hausgemacht, dort hängt man durch den Schlingerkurs und die “Technologieoffenheit” der weltweiten Entwicklung ein Jahrzehnt hinterher (und muss 30 Mrd Euro Strafzahlungen wegen Schummelsoftware verkraften). Deutschland produziert derzeit im Schnitt 70 % des Strombedarfs als EE-Strom, und die Tendenz ist weiter steigend.

Mittlerweile haben wir sogar Chancen, unseren billigen Strom aus dem Norden Deutschlands in den Süden zu transportieren, wenn weitere Stromtrassen gebaut werden und merkwürdig rückständige Politiker wie Aiwanger und Söder ihren Widerstand aufgeben. Mit besserem Stromtransport werden auch die Netzentgelte sinken und auch dadurch wird der Strom billiger. Mit mehr Transportkapazität werden auch die internationalen Redispatch-Kosten sinken.

Es gibt Schätzungen, dass bis 2040 die elektrischen LKWs die Modelle mit Verbrenner überholt haben. Daimler stellt einen 40-Tonner LKW mit 600 kWh-Akku vor, der am Stück 500 km fahren kann und mit 1 MW geladen werden kann! Auch in der Schwertransportlogistik ist die Zukunft elektrisch!

1 Kommentar:

  1. Nachtrag: beim derzeitigen deutschen Strommix mit ca. 290 g CO2/kWh wären das ca. 1.040 kg CO2 statt 3.600 wie beim Diesel.

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