23.06.2015

Flash-Update auf Version 18

Mir fehlen langsam die Worte, wie die Versionsnummern inflationär in Höhen klettern. Google hat es mit Chrome vorgemacht, aus irgendwelchen Gründen macht es Mozilla mit Firefox und Thunderbird nach, und jetzt beschleunigt Adobe die Nummerierung des Flashplayers genauso.

Und weil mir die neuen Worte fehlen, nehme ich immer den alten Blogartikel, nur die Versionsnummern und die Links ändern sich ;)

Grade erst Version 16 (siehe meinen älteren Blogartikel von November) und 17 (hier), jetzt schon 18 (hier der offizielle Hinweis von Adobe). Wer sich selbst auf dem Laufenden halten will, kann das Blog des Security-Teams bei Adobe lesen oder als RSS abonnieren.

Wie üblich in ihrem freundlichen Service-Blog die passende Automation zum Herunterladen und Installieren. Falls ein Proxy verwendet wird, das "rem" bzw. "#" entfernen.

Das Tool wget wird bei Windows noch benötigt wie hier beschrieben. Bei Linux sollte es schon vorhanden sein, da es von vielen anderen Programmen intern verwendet wird.

Für Windows wie üblich beide Varianten, ActiveX und Netscape Plugin (Achtung übrigens, Firefox wird demnächst das NPAPI komplett abschaffen - mal sehen, was Adobe und Flash dann machen).
@echo off

rem set http_proxy=http://192.168.100.100:3128/
set VNP=
18.0.0.232
set VAX=18.0.0.232
set V=18
set H=fpdownload.macromedia.com
set P=/get/flashplayer/current/licensing/win
set AX=install_flash_player_%V%_active_x.exe
set NP=install_flash_player_%V%_plugin.exe

wget http://%H%%P%/%AX% -O flash-%VAX%_ax.exe
.\flash-%VAX%_ax -install
wget http://%H%%P%/%NP% -O flash-%VNP%_np.exe
.\flash-%VNP%_np -install

Für Linux 64 bit rpm (als root ausführen oder "sudo rpm" schreiben) gibt es nach wie vor "nur" Version 11, aber zur Abwechslung haben sich der Downloadlink und der Dateiname für .rpm geändert. Für .tar.gz-Format ist immer noch der erste Downloadlink gültig, deshalb belasse ich beide im Skript.
#!/bin/sh

# http_proxy=http://192.168.100.100:3128/

VL=11.2.202.508
H=fpdownload.macromedia.com

PL1=/get/flashplayer/current/licensing/linux
PL2=/get/flashplayer/pdc/${VL}


DL() { wget -N "$1/$2"; mv "$2" "$3"; }

echo Linux 64 bit rpm ...
DL http://${H}${PL2} \
   flash-plugin-${VL}-release.x86_64.rpm \
  
flash-${VL}.x86_64.rpm
rpm -F --force
flash-${VL}.x86_64.rpm

[Update 20150623: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150708: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150717: Security-Hinweis von Adobe]
[Update 20150811: Security-Hinweis von Adobe]
[Hier ist noch der Verweis auf die Anleitung für Version 17, 16, 15, 14 und 13]

11.06.2015

Leserbrief zu einer Pressemitteilung über Impfungen

Neulich am 23.05.2015 hat die Wetterauer Zeitung eine Pressemitteilung veröffentlicht, die über eine Veranstaltung des Naturheilvereins Bad Nauheim/Bad Vilbel berichtet. Bei dieser Veranstaltung hat ein österreichischer Journalist gegen Impfungen und Kaiserschnitt gewettert und Verschwörungstheorien abgesondert. Besagter Journalist hat einen spärlichen Wikipedia-Eintrag, in dem seine wissenschaftlichen Qualitäten beschrieben werden: "Ehgartner studierte in Wien Publizistik, Politikwissenschaften und Informatik (ohne Abschluss)". Man erkennt, dass er perfekt qualifiziert ist, um über medizinische Themen fundiert zu berichten. Nachdem kürzlich erst ein Leserbrief erschien, in dem ebenfalls einzelfallartig das Impfen schlechtgemacht wurde, ist mir der Kragen geplatzt und ich hab mal wieder in die Tasten gegriffen. Allerdings bezweifle ich, dass der Brief abgedruckt wird.

Leserbrief zu "Kritik an Kaiserschnitt und Impfung" (23.05.2015)

Liebe Redaktion der WZ,

ich empfinde es als schweren journalistischen Mißgriff, dass Sie ohne Würdigung der Tatsachen über einen "Dokumentarfilmer" berichten, der einen Zusammenhang zwischen Impfen, Kaiserschnitt, Umweltverschmutzung und Krankheiten wie ADHS, Autismus etc. herstellen will und unwidersprochen Unfug absondern darf.

Die WZ trägt leider mit der kritiklosen Veröffentlichung solcher Artikel massiv zur Verunsicherung von Eltern bei, die dann vielleicht ihre Kinder nicht impfen lassen und dadurch leider das Risiko für sich selbst und für ihre Umgebung massiv verstärken. Das ist nun schon das zweite Mal in kurzer Zeit, dass die WZ sich so kritiklos von Impfgegnern vereinnahmen lässt.

Was genau soll denn die Alternative zum Kaiserschnitt sein? Mutter und Kind sterben lassen? Man kann über den Trend zum geplanten Kaiserschnitt diskutieren, aber doch bitte nicht so.

Keines der aufgeführten Pseudo-Argumente belegt auch nur im Geringsten, dass das Impfen als medizinische Maßnahme schlecht ist. Stattdessen kommt es dann wie in Berlin zu einer Masernepidemie mit 700 Kranken und einem toten Baby.

Zitat: "Babys (...) mit zwei oder drei Monaten ihre ersten Impfungen, obwohl deren Wirkung sehr zweifelhaft sei". Genau das Gegenteil ist der Fall! Das Impfen ist eines der wissenschaftlich am Besten erforschten Gebiete, und die Meldepflichten bei vermuteten Impfschäden sind sehr streng. "Impfschaden" ist z.B. auch, wenn danach zwei Tage leichtes Fieber auftritt - auch solche Bagatellen fließen in die Statistiken mit ein. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut gibt z.B. im Web alle Informationen heraus, wie hoch das Impfrisiko ist. Bei den üblichen Impfungen für Kinder sollte es keine Diskussionen geben. Eine Langzeitstudie an der Charité in Berlin hat übrigens festgestellt, dass der plötzliche Kindstod (SIDS) statistisch wesentlich seltener bei Säuglingen auftritt, die gegen Keuchhusten, Diphtherie und Polio geimpft sind.

Es mag ja wirklich sein, dass pures Aluminium im Körper giftig ist. Genauso sind aber pures Natrium und pures Chlor im Körper hochgiftig, aber als Verbindung "Kochsalz" lebensnotwendig. Es ist also wissenschaftlich absolut haltlos, bei Wirkungsverstärkern in Passivimpfstoffen die puren Bestandteile wie Aluminium zu betrachten.

Gerade bei Masern haben sich die Impfstoffe seit den 70ern entscheidend verbessert. Bei Lebendimpfstoffen (also abgeschwächten Erregern) werden üblicherweise gar keine Zusatzstoffe verarbeitet. Bei anderen Impfstoffen gibt es Zusatzstoffe, aber in vollkommen unkritischer Dosierung. Wer z.B. eine Pizza mit Thunfisch isst, hat schon 100 mal mehr Quecksilber zu sich genommen, als in einer Dosis Impfstoff in der Verbindung Thiomersal enthalten ist. Nebenbei ist der Konservierungsstoff Thiomersal seit Jahren nicht mehr in Verwendung.

Ebenso hält sich immer noch hartnäckig das Gerücht, dass die MMR-Impfung für Autismus und ADHS verantwortlich sei. Der Autor dieser fragwürdigen Studie wollte aber nur den MMR-Impfstoff in Misskredit bringen, weil er finanzielle Interessen hatte.

Wenn man überlegt, dass die Impfschäden bei Masern in Millionstel gemessen werden, die Todesfälle und bleibenden Schäden durch die Masern hingegen bei bis zu 5 von Tausend liegen (USA), 3 von Tausend (Schweiz) bzw. 1 von Tausend (D), sollte sich jede Diskussion erledigt haben. Es heißt nicht "Kinderkrankheit", weil sie so harmlos wäre, sondern nur deshalb, weil ungeschützte Kinder am häufigsten die Opfer sind. An Masern, Keuchhusten etc. kann man sterben!

Die Impfgegner haben nur deshalb eine Chance, der Darwin'schen Auslese zu trotzen und zu überleben, weil es genügend andere geimpfte Menschen gibt, so dass einfach die Chance, sich anzustecken, extrem gering ist. Die Impfgegner wälzen also das gesamte Impfrisiko von sich selbst ab, wollen aber wie selbstverständlich von der Durchimpfung profitieren. Dazu mag sich jeder selbst ein Urteil bilden.

Update 2015-06-11:
Nach einem Gespräch mit unserem Kinderarzt habe ich überrascht zur Kenntnis genommen, dass tatsächlich bei Kindern ein Zusammenhang besteht zwischen der Anfälligkeit für Asthma und ähnliches, wenn das Kind durch Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde. Tatsächlich nehmen die Kinder beim Durchgang durch den Geburtskanal schon einen Teil der Keimflora der Mutter an, was sich positiv auf die Entwicklung eigener Abwehrkräfte auswirkt.
Nichtsdestotrotz ist natürlich ein Kaiserschnitt nicht zu vermeiden, wenn es während der Geburt zu Komplikationen kommt. Einen "Wunschkaiserschnitt" aus Bequemlichkeit sollte man aber vermeiden.