22.11.2013

Thor 2 - The dark kingdom

Ich liebe ja Comics und Comic-Verfilmungen ... von Iron Man 3 und dem zeitlichen direkten Vorgänger Avengers war ich begeistert.

Gestern war ich mit einem guten Kumpel im neuesten "Thor" und bin etwas enttäuscht zurückgeblieben.

Unglaublich großes und bombastisches Bumms. Fans von Actionfilmen kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten, und besonders tief ist meine Enttäuschung auch nicht. Es war auf jeden Fall gute Unterhaltung.

Ein Bösewicht will gleich das ganze Universum mit einer Superwaffe zerstören, die er vor langer Zeit erfunden hat und ihm in einem fulminanten Kampf von Odins Vater Bor abgenommen wird. Das "ganze Universum" umfasst dabei die "Neun Welten" aus der nordischen Mythologie, also Midgard (unsere Welt), Asgard (die Welt der Götter), Jotunheim (die Eiswelt), und so weiter ... Wie diese neun Welten mit dem Dimensionsriss zusammenpassen, durch den Loki in "Avengers" eine Invasion der Erde ermöglichen wollte, ist unklar geblieben. Vielleicht gibt es da auch gar keinen Zusammenhang, und ich hätte nur gern einen ;)

Der Oberböse Malekith hat einen Namen, der förmlich nach dem Wortspiel Malefiz verlangt. Nun, bitte schön, da war es - das Wortspiel ;). Offensichtlich ist Malekith so an die Dunkelheit gewohnt, dass er alles Licht auslöschen will. Später heißt es dann, er will alles vernichten, und das Universum, wie wir es kennen (hell), hätte nie entstehen dürfen. Leider wird auch dieses Thema nicht weiter vertieft. Warum nun "Verdunkelung" im späteren Verlauf gleich zu totaler Vernichtung wird, war einer der Punkte, warum ich ratlos aus dem Film gegangen bin. Außerdem sind die besonders starken und widerstandsfähigen Dunkelelfen-Kämpfer, die Karedh, sehr heiß und stark leuchtend, es sollte wohl nach glühender Lava aussehen, die ja auch nicht wirklich besonders dunkel wirkt. Etwas widersprüchlich.

Außerdem war mir in den ganzen letzten Filmen zuviel umherfliegendes Zeugs (Autos, Busse, Häuser, Panzer, Flugzeuge, ...). Das erschöpft sich ganz schnell ... im "Man of Steel" war es am Ende genauso chaotisch, als der Superheld gegen General Zod gekämpft hat.

Ziemlich cool waren die Szenen, in denen durch die "Konvergenz" Durchlässe zwischen den Welten entstanden und Menschen, Autos und Jets sich plötzlich in einer Welt wiederfanden (und an einer anderen Stelle wieder zurück).

Meine Lieblingsfigur seit dem ersten Thor-Film ist der Wächter der Brücke Bifröst, Heimdall. In diesem Film scheitert er daran, das Raumschiff von Malekith zu sehen, wenn es sich unsichtbar macht, obwohl er alles sehen kann. Genausowenig kann er Jane sehen, als sie sich eine Zeit lang im Versteck des Aethers befindet, das sie durch einen Übergang zufällig betritt und dann vom Aether "besessen" wird.

Ziemlich unpassend fand ich auch, dass der Wissenschaftler Dr. Eric Selvig plötzlich nackt in Stonehenge herumgetobt ist, verhaftet wurde und dann vom Praktikanten der Praktikantin so mir-nichts-dir-nichts aus der Psychiatrie abgeholt wurde und plötzlich wieder geistig gesund war. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass Stonehenge eine besondere Bedeutung hat; stattdessen wurde dann London/Greenwich zum Ort des finalen Showdown, obwohl sich astronomische Ereignisse sicherlich nicht an eine menschliche Metrik mit Längengraden halten müssen (durch Greenwich verläuft per Definition der Nullte Längengrad, dort gibt es das "Royal observatory" und eine Militärakademie der Royal Navy).

Andere Kritiken fanden die Lichtschwerter, Space-Elfen, die Mischung von Göttern und Raumschiffen, Einstein-Rosen-Brücken und magischer flüssiger Materie, die sich in Menschen flüchten kann, ganz toll, aber mir hat diese merkwürdige Mischung von Fantasy und SF nicht besonders gefallen.

Zugegeben, die Effekte waren toll; es war ein gigantischer Film, und wenn man die Personen im Abspann zählt, weiß man auch, warum der Film so teuer war ;)

Der Film hatte auch einige gute Szenen in den ruhigen Teilen. Die vorgetäuschte Sterbeszene war klasse gemacht. Ich war fast geneigt, Loki zu glauben. Die Handgranaten waren offensichtlich kleine Schwarze Löcher, ähnlich wie die Waffen der Kolonne TRAITOR bei Perry Rhodan. Der Aether hat mich ein bißchen an das "Element der Finsternis" erinnert ;). Eine nichtgezeigte Szene dürfte enthalten haben, dass der doch nicht tote Loki Odins Platz einnimmt und für das Gespräch mit Thor kurz vor Schluss, als Thor auf den Thron verzichten will, Odins Aussehen vortäuscht.

Jeder, der den Film gesehen hat, weist darauf hin, dass man unbedingt beide Kurzfilme im Abspann ansehen muss. Ehrlich gesagt, lohnt sich das elendige Warten auf den zweiten Abspann kein bißchen. Man sieht eine Knutschszene und danach hüpft ein lustiges Monsterli auf einem Parkplatz herum und versucht, Tauben zu haschen.

Die 3D-Effekte waren mäßig, und im Nachhinein hätte ich mir lieber die billigere 2D-Variante anschauen sollen. Im Hanauer Kinopolis schlägt der Film in 3D eine 11 Euro tiefe Kerbe ins Portemonnaie. Immerhin ist im Preis ein kostenloses Ticket für maximal vier Stunden im benachbarten Parkhaus enthalten, das man an der Kinokasse gleich im Voraus entwerten kann.

[Update 2013-11-22: Link zu Phantanews]

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