12.08.2017

Nerviges beim Autofahren - 4

Willkommen zum nächsten Teil meines Gemeckers über andere Autofahrer ;). Die früheren Texte gibt es als Teil 1 und Teil 2 und Teil 3 hier im Blog.

Ich schrieb ja schon früher, dass ich die meisten Verkehrsregeln und -schilder befolge, weil ich davon ausgehe, dass sie üblicherweise an dieser Stelle einen Sinn haben. Klar gibt es auch Schilder, von denen ich denke, dass sie sinnlos oder übertrieben vorsichtig sind - da mir aber mein Führerschein lieb und teuer ist, befolge ich auch die. Aber auch hier gilt mittlerweile das "cover your ass"-Prinzip: die Strassenverkehrsbehörden (bei uns in der Region z.B. Hessen Mobil) wollen sicherstellen, dass ihnen niemand eine Mitschuld gibt, weil irgendwo ein Schild fehlt (hier nähern wir uns ein bißchen den Amerikanern mit ihren verrückten Gesetzen zum Schadenersatz).

Generell halte ich es für selbstverständlich, auch aus Rücksicht gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern, sich an die Regeln zu halten, und ich erwarte genau dasselbe von allen anderen. Dadurch wird der Ablauf nämlich erwartbar und somit verringert sich das Unfallrisiko. Das heißt nicht, dass ich durch die Gegend schleiche - ich gebe zu, dass ich gern schnell fahre - allerdings nur, wenn die Situation es zulässt (Autobahn frei ...).

Kürzlich bekam ich Anmerkungen zum ersten Teil dieser Reihe. Der Kommentator schlug mir als Thema vor, nochmals auf das Thema "Blinken" einzugehen. Ich hatte zwar schon mal kurz darüber geschrieben, aber den Fokus nur auf das gefährliche Spurwechseln ohne Blinken auf der Autobahn gelegt.

Aber natürlich ist es immer wichtig, zu blinken. Das Blinken ist ja nicht für sich selbst wichtig, sondern hauptsächlich dazu gedacht, die anderen Verkehrsteilnehmer frühzeitig darauf hinzuweisen, dass gleich irgend etwas beabsichtigt ist. Und wenn ich weiß, dass sich gleich die Situation ändert, kann ich mich darauf einstellen und z.B. etwas mehr Abstand halten oder bremsen.

Die Betonung liegt hier ausdrücklich auf "frühzeitig"! Viele Autofahrer fangen nämlich auch erst an zu blinken, wenn sie schon mitten im Spurwechsel oder beim Abbiegen sind. Ich glaube ja, dass bei den meisten Fahrern die Finger fest am Lenkrad bleiben und beim Drehen des Lenkrads einfach der Finger ausgestreckt wird, um genau dann den Blinker einzuschalten.

Ein Verwandter meiner Schwiegermutter hat diese Angewohnheit: er wechselt auf eine Abbiegespur, und ganz vorn an der weißen Markierung, Sekundenbruchteile vor dem Abbiegen, schaltet er erst den Blinker an. Das ist natürlich vollkommen sinnlos, weil die anderen Autofahrer schon längst wissen, was er vorhat und der eigentliche Sinn des Blinkens total verloren geht.

Nebenbei ist so ein Verhalten katastrophal, wenn man mit mehreren Autos Kolonne fährt und der Vordermann nicht rechtzeitig anzeigt, wohin es geht, oder nicht darauf achtet, ob der Nachfolgende auch wirklich folgen kann. In dieser Situation wäre es vollkommen schwachsinnig, an einer gelben Ampel noch durchzurutschen oder sogar extra Gas geben und damit den Hintermann abzuhängen.

Mich juckt es jedesmal in den Fingern, jemanden darauf hinzuweisen, dass seine Blinker vermutlich defekt sein müssen, wenn ich hinter einem Auto herfahre, das so gar nicht blinkt, weder links noch rechts.

Ganz doof ist es auch bei denen, die die "abknickende Vorfahrt" nicht verstehen und nicht oder falsch blinken. Wer hier falsch blinkt, kann sogar eine Teilschuld bei einem eventuellen Unfall bekommen!

Zum Thema "defekte Birnen" habe ich auch noch eine Anekdote, die schon ziemlich lang her ist, aber mir aufgrund der Unverfrorenheit - ich würde sogar "Dummheit" dazu sagen - der Fahrerin immer noch gut im Gedächtnis geblieben ist.

Ich fuhr hinter einem anderen Auto von Friedberg nach Hause und wunderte mich, dass das Auto vor mir scheinbar nie bremsen musste. Nicht mal am Ortsschild von Dorheim, oder an der Einmündung zur B455 haben die Bremsleuchten aufgeleuchtet (damals war die Straße von Fauerbach nach Dorheim noch nicht die Vorfahrtsstraße wie jetzt nach dem Bau der Umgehungsstraße). Zufällig mussten wir dann alle an der Bahnschranke warten und ich dachte, dass ich den Autofahrer vor mir warnen sollte. Ich stieg aus und wies die Fahrerin vor mir darauf hin, dass ich vermutete, ihre Bremsleuchten seien beide kaputt. Ihre Antwort verschlug mir die Sprache: "Ach, die zweite jetzt auch? Neulich hat mir schon mal jemand gesagt, dass eine Bremsleuchte kaputt ist". Ich konnte nichts mehr sagen und stieg einfach wieder in mein Auto ein.

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