Schön, dass Sie trotz Teil 1 wieder eingeschaltet haben zum nächsten Teil meines Gemeckers über Autofahren und Autofahrer und alles rundherum!
Ich hatte im letzten Teil schon angefangen, mich über Baustellen und das Verhalten von Fahrern in Baustellen auszulassen.
Einen Nachtrag zum Thema "Mittelspurfahrer" möchte ich noch nachliefern: der Postillon hat vor einiger Zeit über eine Sensation auf deutschen Autobahnen berichtet.
Auch
sehr nett sind die Autofahrer, die in Baustellen links fahren, aber dann kein Gefühl
dafür haben, wie breit ihr Auto tatsächlich ist, und sich dann nicht
trauen, an breiten LKWs vorbeifahren. Dann bleiben sie schräg links
hinter dem LKW, aber sie kommen auch nicht auf die Idee, dass sie wieder
auf die rechte Spur wechseln, und blockieren dann erst mal alles.
Autofahrer, die nicht blinken können oder wollen, sind auch so eine Sache. Meistens geht das auch einher damit, nicht einschätzen zu können, wie schnell jemand von hinten angefahren kommt.
Nicht zu Unrecht lernt man in der Fahrschule, mindestens zweimal in den Spiegel zu schauen, um zu sehen, wie schnell jemand näher kommt, wie groß also der Geschwindigkeitsunterschied ist. Es gibt aber Fahrer, die das nicht nötig haben und dann einfach darauf vertrauen, dass der Hintermann gute Bremsen hat. Leider verursachen genau diese heftigen Bremsmanöver i.a. auch noch Folgebremsungen der weiteren Fahrzeuge dahinter, und das pflanzt sich dann vielleicht noch Kilometer nach hinten fort. Im schlimmsten Fall geschieht durch den unüberlegten und rücksichtslosen Spurwechsel sogar noch ein Unfall.
Wie gut, dass der Postillon erst kürzlich vermelden konnte, dass ab 2018 auch ein Blinker für das Geradeausfahren Pflicht wird!
Vielleicht wollen die Fahrer, die nicht blinken, den anderen Verkehrsteilnehmern aber auch einfach nicht die Überraschung verderben?
Marode Brücken sind auch so eine Sache für sich: durch die Vibrationen gehen Brücken schneller kaputt, als bei der Konstruktion vorausgesehen, weil insbesondere der LKW-Verkehr unglaublich zugenommen hat. An vielen Brücken gibt es Tempolimits wegen "Brückenschäden", üblicherweise 60 für LKWs und 80 für PKW. Ich denke mir dann, dass jeder, der das Tempolimit ignoriert, dazu beiträgt, dass die Brücke schneller kaputtgeht und saniert werden muss. Und natürlich passiert das von den Steuergeldern - meinen und seinen. Leider ist der Zusammenhang zwischen Steueraufwand und Tempolimit den meisten Autofahrern nicht allzu naheliegend.
Achja, nochmal Baustellen: die meisten dicken Automodelle, insbesondere die Disco- und Kindergartenpanzer, neudeutsch "SUV" genannt, sind mittlerweile inklusive Außenspiegeln deutlich breiter als zwei Meter, und das bedeutet in den üblichen Baustellen, dass sie rechts bleiben müssen. Im Fahrzeugschein steht die Breite ohne Spiegel, aber wenn auf einem Verbotsschild ein Limit von zwei Meter angezeigt wird, gilt das für die reale Breite inklusive beider Außenspiegel. Öffnen Sie einfach mal spaßeshalber die Scheiben in den vorderen Türen und messen Sie, wie breit Ihr Auto ist! Sie werden überrascht sein.
Tempolimits innerorts sind mir auch besonders wichtig und ich halte mich auch daran. In unserer Gemeinde ist vor einiger Zeit überall Tempo 30 eingeführt worden, außer auf der Bundesstraße und höchstens noch einer Durchgangsstraße durch jeden Ortsteil. Damit verbunden ist generell "rechts vor links". Leider hält sich kaum jemand daran - weder an das Eine noch an das Andere. Dabei ist es gerade innerorts wichtig, auf kleine und große Fußgänger Rücksicht zu nehmen. Besonders toll, wenn einem der Schulbus die Vorfahrt nimmt.
Ebenfalls gar nicht leiden kann ich es, wenn jemand mir zu dicht auffährt. Wenn ich mit der Familienkutsche unterwegs bin und habe jemanden hinter mir, dessen Front ich schon gar mehr nicht richtig im Spiegel sehen kann, weil er so nah ist, wünsche ich mir eine automatisch ausfahrbare Rampe statt der Heckklappe, um das Auto hinter mir als Beiboot an Bord zu nehmen (wie bei James Bond ;) ). Dieses Verhalten ist extrem dumm - wenn ich rechts fahren könnte, würde ich das tun. Meistens überhole ich aber gerade selbst, oder es ist eine ganze Schlange vor mir. In jedem Fall führt Drängeln aber zu erhöhtem Streß beim Gedrängelten und in letzter Konsequenz erhöht es das Risiko von Fahrfehlern und Unfällen (wie vor ein paar Jahren bei dem Unfall mit einem Mercedes-Testfahrer und einem Kleinwagen mit Mutter und Kind).
Eine besonders krasse Form von "dicht Auffahren" passiert anscheinend auch nur mir: ich bin vermutlich der einzige Idiot, der regelkonform am STOP-Schild wirklich anhält. Bei meinem vorherigen Astra ist mir an derselben Autobahnausfahrt zweimal (!) dieselbe Art von Unfall passiert: ich fahre bis zur Linie und halte an. Und dann bummst es. Weil der Autofahrer hinter mir (bzw. Kleinlaster, ist aber eigentlich egal) nicht erwartet hatte, dass ich tatsächlich anhalte. Das sind die Oberschlauen, die als zweiter in der Schlange sehen, dass von Links keiner kommt und dann einfach durchfahren wollen.
Dieselbe Art von Unfall ist mir dann mit dem kleinen Spaßauto nochmals passiert, allerdings an einem STOP-Schild an einer Einmündung zur Landstraße. Der Autofahrer hinter mir schaut nach links und bildet sich ein, er kann fahren, achtet aber nicht darauf, ob vor ihm das Auto noch da ist. Dieser Autofahrer war dann besonders penetrant: er beschimpfte mich auch noch, warum ich angehalten hätte. Der Gipfel der Selbstgerechtigkeit war, dass er von meinem kaputten Auto ausgiebig Fotos machen wollte, damit ich auf keinen Fall auf seine Kosten von der Versicherung Reparaturen bezahlen lasse, für die er nicht verantwortlich sei. Dabei hatte es gar keine sonstigen Schäden. Ich liebe das kleine Spaßauto, das ist technisch immer in Ordnung, nur manchmal ein bißchen staubig.
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